Forschungsprojekt: Motorisches Lernen bei Kniearthrose
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Forschungsprojekt: Motorisches Lernen bei Kniearthrose
06.11.2019
Betroffene Personen mit Kniearthrose haben Schmerzen und sind in ihrem Alltag und in der Bewegung eingeschränkt. Im Projekt "MLKOA – Motorisches Lernen bei Kniearthrose" entwickeln die Fachhochschule St. Pölten, die Donauuniversität Krems, das Orthopädische Spital Speising und das Universitätsklinikum St. Pölten neue Therapieansätze und suchen Personen, die die Programme testen möchten.
Das Team von "MLKOA – Motorisches Lernen bei Kniearthrose" sucht noch betroffene Interessierte mit leichter bis mittelschwerer Kniearthrose für das Forschungsprojekt.
Zahlreiche Untersuchungen haben bewiesen, dass bei Kniearthrose Trainingstherapien kurzfristig sehr gut Schmerzen reduzieren und die Funktion der Kniegelenke verbessern. Mittel- und langfristige Effekte der Trainings wurden bisher jedoch kaum nachgewiesen.
"Als Grund dafür wird vermutet, dass herkömmliche Maßnahmen bei den Patient*innen das Bewegungsverhalten langfristig nicht verändern. Das ist jedoch notwendig, um dem Fortschreiten der Erkrankung entgegenzuwirken", sagt Barbara Wondrasch, FH-Dozentin am Department Gesundheit der FH St. Pölten und Leiterin des Forschungsprojekts.
Um das Bewegungsverhalten von Betroffenen langfristig zu verändern beziehungsweise den Effekt von Training darauf zu untersuchen, setzt das Projektteam auf den Ansatz des motorischen Lernens. Motorisches Lernen zielt auf das permanente Verbessern von Bewegungsabläufen ab, sodass diese ökonomisch und ohne erhöhte Gelenksbelastungen beziehungsweise inadäquate Muskelansteuerungsmuster ablaufen können. Partner im Forschungsprojekt sind die Donauuniversität Krems, das Orthopädische Spital Speising und das Universitätsklinikum St. Pölten.
In der Rehabilitation stellt motorisches Lernen die Grundlage für das (Wieder-)Erlernen von Bewegungsabläufen nach Verletzungen des Zentralnervensystems beziehugnsweise des Bewegungsapparats dar. Im laufenden Projekt testen die Forschenden nun verschiedene Varianten für Instruktionen und Feedback beim Erlernen von Bewegungsabläufen. Zwei Gruppen von Teilnehmenden absolvieren dabei das gleiche Trainingsprogramm, das sich aber in der Art der Instruktionen und des Feedbacks unterscheidet.
Mit dem Projekt werden kurz- und mittelfristige Effekte eines Trainingsprogramms, das auf Prinzipien des motorischen Lernens beruht, jenen eines herkömmlichen Trainingsprogramms gegenübergestellt. Untersucht werden neben den Effekten des Trainings Schmerzverhalten, Kniegelenksfunktion und Biomechanik.
Für das Forschungsprojekt werden Patient*innen mit leichter bis mittelschwerer Kniearthrose gesucht. Interessierte können sich bei Projektleiterin Barbara Wondrasch melden (barbara.wondrasch@fhstp.ac.at).
An der FH St. Pölten forscht im Projekt neben Barbara Wondrasch auch Christian Endres, Junior Researcher am Institut für Gesundheitswissenschaften. Er schreibt im Rahmen des Projekts seine Dissertation im PhD-Studium "Regenerative Medizin" an der Donau-Universität Krems. Dadurch ergeben sich Anknüpfungspunkte zwischen dem klinisch ausgelegten Forschungsprojekt und dem grundlagenorientierten Studium der Donau-Universität, die zu weiteren Forschungsprojekten und Kooperationen zwischen der FH St. Pölten und der Donau-Universität führen sollen.
Das Projekt wird von der NÖ Forschungs- und Bildungsges.m.b.H. (NFB) im Rahmen des Life Science Calls finanziert. Projektpartner sind die Donauuniversität Krems, das Orthopädisches Spital Speising und das Universitätsklinikum St. Pölten.