REHACARE 2019: Auf dem Markt der Möglichkeiten finden alle zusammen

Egal ob Fachbesucher*in, Angehörige*r oder Mensch mit Behinderung – auf der REHACARE, der weltweit führenden Fachmesse für Rehabilitation und Pflege, kommen alle auf ihre Kosten. Vom 18. bis 21. September stehen die Türen der Messehallen in Düsseldorf wieder allen Interessierten in den Bereichen Hilfsmittel, Innovationen wie auch Fach-Informationen offen. Einen kleinen Einblick in die Highlights der diesjährigen REHACARE geben wir Ihnen hier.

Pflege und Digitalisierung sind in Deutschland zwei Themen, die immer größere Bedeutung in der Öffentlichkeit erlangen. Auf der REHACARE finden sie zusammen. So steht das unter dem neuen Namen laufende Forum TREFFPUNKT REHACARE am Mittwoch, 18. September, ganz im Zeichen von eCare. Dabei werden unter anderem die Möglichkeiten beleuchtet, die die neuen digitalen Anwendungen in der Rehabilitation bieten.

"Die Mobilität dieser digitalen Geräte ermöglicht qualitativ und quantitativ bessere Therapien, nicht nur in der Klinik, sondern vor allem zu Hause und anderswo", führt Georg Teufl, Gründer und CEO der Rewellio GmbH, in unserem Nachgefragt-Interview aus. Die App der österreichischen Firma soll Schlaganfall-Patient*innen mit Hilfe von Virtual Reality die Therapie erleichtern. Welches Potenzial Unterhaltungselektronik und Digitalisierung für die Schlaganfalltherapie bergen, erklärt der Entrepreneur selbst am Mittwoch, 18. September, um 15:30 Uhr auf der Bühne.

Ebenfalls einen digitalen Rehabilitations-Ansatz verfolgt das Unternehmen RetroBrain mit der MemoreBox. Die Spielekonsole kann von Schlaganfall-Rehabilitanden über Demenz-Betroffene wie ganz allgemein auch Senior*innen ohne Behinderung benutzt werden. Wie Co-Founder Manouchehr Shamsrizi in unserem Interview erklärt, verfolgt RetroBrain den Ansatz, dass Rehabilitation und auch Prävention "nicht anstrengend, langweilig und furchtbar sein [muss]. Im Gegenteil, es ist nachhaltiger, zielführender und ethisch wünschenswert, wenn es Spaß macht." Über die Punkte der Entwicklung und Einführung sowie die ersten Erfahrungswerte bei der Anwendung der MemoreBox durch Senior*innen und Pflegekräfte gibt Heiner Beckmann, Landesgeschäftsführer der BARMER Landesvertretung Nordrhein-Westfalen, um 12:30 Uhr Einblick.

Welche anderen Chancen die Digitalisierung im Reha- und Pflegesektor bietet, darüber soll der Thementag im TREFFPUNKT (Halle 6, Stand G51) aufklären. Gleichzeitig wird auch auf Risiken und mögliche Folgen von eCare eingegangen.

Doch auch an den anderen Tagen lohnt es sich, am TREFFPUNKT Halt zu machen. Egal, ob bei den Themen Beruf, Inklusion oder Hilfsmittel – hier erfahren Sie alles Wissenswerte. Und auch in Sachen Freizeitgestaltung können Sie aus dem Forum vielleicht noch die ein oder andere Anregung mitnehmen – zum Beispiel, wo die nächste Reise hingehen könnte.

Um Menschen mit Behinderung eine neue Anlaufstelle zu bieten, sich über barrierefreies Reisen zu informieren, ist Julia Marmulla unter die Herausgeberinnen gegangen. Mit ihrem Magazin .Meine Reisewelt. will die Tourismusberaterin inspirieren und auch bei der Suche nach barrierefreien Angeboten unterstützen. Noch ist das Magazin neu. Erst im März dieses Jahres ging die erste Ausgabe in die Läden. Aber Julia Marmulla hat dennoch bereits Rückmeldungen bekommen, wie sie erzählt: "Was wir registriert haben, ist das Interesse der Menschen. Das finden wir logisch, da sich die Suche nach barrierefreien Reiseangeboten immer noch sehr kleinteilig und aufwändig gestaltet. Das Reisemagazin – und das verstehen die Menschen – inspiriert und unterstützt. Bei den Reaktionen, die wir erhalten haben, lassen sich drei Gemeinsamkeiten feststellen: die Freude darüber, dass es überhaupt (endlich!) so ein Magazin gibt, die Freude an der Vielfältigkeit der Themen, und auch, dass die Inspirationskraft wirkt. Letzteres freut mich natürlich besonders!" Für die Zukunft wünscht sich die Herausgeberin noch mehr Reaktionen und Feedback. "Ich sage ganz klar, dass ich mich über mehr Reaktionen freue! Ich möchte wissen, was die Leser*innen besonders gut finden, um das in weiteren Ausgaben weiterzuführen. Mich interessiert ebenso, was nicht gefällt, um das Magazin stetig zu verbessern. Es ist ein Magazin für Menschen – die Zufriedenheit der Leser*innen ist meine Messlatte."

Was sich in Sachen barrierefreiem Tourismus in den vergangenen Jahren getan hat und welche Erlebnisse sie unterwegs mit Laura Gehlhaar hatte, weiß Julia Marmulla in unserem Interview zu erzählen.

Aber auch die Physiotherapie kommt auf der REHACARE nicht zu kurz. Neben dem eCare-Thementag im TREFFPUNKT sind auch viele Aussteller der Rehabilitations- und Physiotherapiebranche in den Messehallen zugegen. Wie auch in der Pflege heißt das Motto in diesem Bereich der Rehabilitation und Prävention: Digitalisierung beziehungsweise Gamification. Welche Herausforderungen und Trends es diesbezüglich gibt und welche Aussteller unter anderem vor Ort sein werden, können Sie schon vorab in unserem Video: "Physiotherapie und Rehabilitation von heute" erfahren.

Ebenfalls um Technologie geht es im M-Enabling-Forum Europe, welches nach der erfolgreichen Premiere im vorigen Jahr, wieder parallel zur REHACARE stattfinden wird und sich dieses Mal der Frage widmet: Wie können digitale und assistive Technologien das Thema Inklusion auf dem Arbeitsmarkt vorantreiben? Messe-Besucher haben im Foyer des CCD Süd die Chance, sich kostenfrei einen Eindruck zu verschaffen, wie die neuesten Entwicklungen in Sachen digitaler Barrierefreiheit aussehen.

Mobilität ist vielfältig. Von Rollstuhlzuggeräten über Trikes bis hin zu umgerüsteten Fahrzeugen – für jede Fortbewegungsart finden Sie auf der REHACARE unter den 700 Ausstellern den für Sie passenden. Eine kleine Anregung finden Sie in unserem Beitrag.

Und im neugeschaffenen Forum PRODUCTS & NEWS @REHACARE – powered by MOBITIPP – versorgen Sie diese sowie viele weitere Aussteller mit Hintergrundinformationen zu ihren Produkt-Highlights. Informieren Sie sich in Halle 4, Stand H21, über die Neuigkeiten der Branche.

Wie eine erfolgreiche Partnerschaft zwischen Besucher und Aussteller auf der Messe ihren Anfang finden kann, zeigt das Beispiel von Dergin Tokmak. 2012 ist der Augsburger auf der REHACARE unterwegs und trifft dort auf die Firma Ossenberg. Mit ein paar individuellen Anpassungen entwirft der Hersteller von Unterarmgehhilfen, Handstöcken und orthopädischen Hilfsmitteln Tokmak genau die Art von Krücken, die der Breakdancer braucht, um seiner Leidenschaft nachgehen zu können. "Am Anfang war es so, dass wir einige Stützen probiert haben. Einfach, um zu sehen, was passiert. Für uns war das ja auch Neuland. Wir mussten sehen, dass wir über die übliche Beanspruchung hinaus Stützen für ihn anbieten, die wirklich etwas aushalten", so Andreas Fritz, Vetriebsleiter der Ossenberg GmbH, über den Entwicklungsprozess der Sonderanfertigung. Mehr über Dergin "Stix" Tokmak und die besondere Beziehung zur Firma in unserem Video: Wo die Sticks tanzen - Dergin Tokmaks Zauberkrücken.